Am 6. Juli 1949 wurde Denis ANDLAUER im elsässischen Rosheim, einer alten staufischen  Stadt am Fuße des Odilienbergs, geboren. Neugierig begab er sich auf den Weg seines Lebens, das er viel zu interessant findet, um sich ausschließlich mit nur einer Tätigkeit zu beschäftigen.

 

So ist es nicht verwunderlich, dass Denis Andlauer nicht nur Sportlehrer ist, sondern sich seit 1974  auch dem Weben von Wandteppichen widmet, neben seiner Leidenschaft als Bergsteiger und Segler, neben seinem Interesse für astrologische Studien und asiatische Heilkunde.

Körper und Leidenschaft sind die Bindeglieder dieser Beschäftigungen, die er sich überwiegend als Autodidakt aneignete. Körper, der die LEIDEN-SCHAFT (Kreation) in sich trägt, die ihren Weg nach außen sucht.

 

„Wenn ich nicht alles AUS-drücke, was ich in meinem Körper und Herzen trage, hat das Leben keinen Wert für mich“, sagt Denis Andlauer bezüglich seiner Webkunst.

 

Worte sind für ihn unzureichend, grenzen zu stark ein, lassen dem Gegenüber zu wenig Freiraum. Seine Werke sprechen von der Phänomenologie der Natur, der Erforschung der menschlichen Seele und ihrer Verknüpfung mit dem Kosmos, greifen immer wieder das Thema der Frau, der Mutter, des weiblichen Wesens überhaupt, aber auch der Mythologie auf.


Auch wenn seine Kreationen thematisch sehr geprägt sind, seine innere Auseinandersetzung widerspiegeln, so ist es  ihm überaus wichtig, dass der Betrachter seiner Werke, seinen Gedanken, Phantasien und Träumen, aber auch seinen Ängsten und Begierden uneingeengt freien Lauf lassen kann.

 

Er möchte Anstoß sein, die Sensibilität des Einzelnen  sprechen zu lassen. Denn Körper, Sterne, Rundungen und Symbole, Flammen, Wogen und Strahlen bergen für den, der vor ihnen innehält, eine eigene Sprache und eigene Geheimnisse.



Cordula Münchmeyer

Revue International Textilkunst" 1993